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SPÄTAKNE: URSACHEN UND WIE DU SIE WIEDER LOSWIRST

28. MAI 2019
Auch wer die Pubertät längst hinter sich hat, ist vor Hautunreinheiten nicht sicher. Im Erwachsenenalter nennt man dieses Problem Spätakne oder Akne Tarda. Hier liest du, welche Ursachen Spätakne haben kann und was du dagegen tun kannst.
Der Hauptauslöser von Erwachsenenakne sind zu aktive Talgdrüsen. Normalerweise wird der produzierte Talg über die Haarkanäle an die Hautoberfläche transportiert. Nimmt die Talgmenge jedoch zu, verstopfen diese. Folglich entstehen Mitesser. Und nisten sich dazu noch Bakterien in dem überschüssigen Talg ein, bilden sich entzündete Pickel. Meistens tritt die Spätakne in der sogenannten U-Zone (Kinn, Kieferpartie und Hals) auf. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.

Ursachen von Spätakne


Der Auslöser von Spätakne kann zum Beispiel ein Ungleichgewicht der Hormone sein – es können aber auch mehrere Faktoren zusammenkommen.

Gestörte Hormonbalance

Im Laufe des Lebens verändert sich der Hormonhaushalt bei Frauen ständig. Ein Meilenstein in der hormonellen Entwicklung ist das Einsetzen der Menstruation. Meist dicht gefolgt von der Einnahme der Anti-Baby-Pille. Das Problem: Setzt du diese im Erwachsenenalter wieder ab, kommt es zu einem Überschuss an männlichen Hormonen (Androgene), die die Talgdrüsen zur Mehrproduktion anregen. Einen ähnlichen Effekt auf die Hormonbalance hat auch die Menopause.

Falsche Ernährung

Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index, zum Beispiel Cornflakes oder Honig, haben einen schlechten Einfluss auf das Hautbild, weil sie den Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr extrem in die Höhe treiben. Um den Blutzuckerspiegel konstant niedrig zu halten, produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin. Letzteres ist das einzige Hormon im Körper, welches den Zucker aus dem Blut in die Zellen transportiert. Das Problem: Die Produktion von Insulin regt die Bildung von – den in Punkt eins erwähnten – Androgenen an. Weiter beeinflussen Milchprodukte – egal, ob fett oder mager – das Hautbild negativ, indem die enthaltenen tierischen Proteine Entzündungen fördern.

Unausgeglichene Darmflora

Ist der Darm intakt, werden Vitamine wie B12, Spurenelemente wie Zink und andere wichtige Stoffe erfolgreich über ihn aufgenommen. Außerdem sorgt der Darm für die Entgiftung des Körpers, weil er toxische Stoffwechselprodukte hinaus schleust. Ist der Darm aber zum Beispiel durch zuckerhaltige Lebensmittel oder Antibiotika gestört, funktionieren diese Prozesse nicht mehr ausreichend. Das bedeutet: Im Körper ist zu wenig Nützliches und zu viel Schädliches. Und das siehst du dann in Form von Hautunreinheiten.

Stress

Das Sprichwort „Die Haut ist der Spiegel der Seele“ trifft voll zu. Denn hast du Stress, schüttet dein Körper männliche Hormone und Adrenalin aus. Die Mehrproduktion von Talg ist wieder vorprogrammiert.

Medikamente

Als Übeltäter gelten Schlaf- und Beruhigungsmittel, die Brom enthalten. Auch Experten sagen Antidepressiva nach, dass sie in engen Zusammenhang mit Spätakne stehen können. Die gute Nachricht: Wird die Spätakne durch ein bestimmtes Medikament ausgelöst, verschwindet sie nach dem Absetzen in den meisten Fällen auch wieder.

Zu viel Hautpflege

Je älter du wirst, desto trockener wird deine Haut. Schnell entsteht eine Spirale aus Cremes, Ölen und sonstigen Pflegeprodukten. Dabei sind es gerade die reichhaltigen Produkte, die mit ihrem hohen Fett- und Öl-Anteil die Talgdrüsen verstopfen. In Folge kann der produzierte Talg nicht abfließen und es bilden sich Mitesser.

Die Therapie von Spätakne


Ein Allheilmittel gibt es nicht. Je nach Auslöser brauchst du einen individuellen Plan. Dieser kann von der richtigen Hautpflege über eine Ernährungsumstellung bis hin zu einer medikamentösen Therapie reichen.
Die richtige Hautpflege
Der pH-Wert der Haut ist durch die andauernden Entzündungen aus dem Gleichgewicht geraten. Bedeutet: Der natürliche Schutzmantel funktioniert nicht mehr. Um diesen wiederherzustellen, solltest du Reinigungsprodukte auf Wasserbasis und mit einem hautfreundlichen pH-Wert verwenden.

Mein Tipp: Lege den Fokus auf die Reinigung der betroffenen Zonen. So werden die Bakterien und der Feinstaub, der sich über den Tag auf der Haut ablagert, entfernt. Das Gesicht morgens und abends vor der Reinigung am besten mit lauwarmen Wasser abwaschen.



Ernährungsumstellung und Darmanalyse
Herauszufinden, ob die Spätakne aufgrund eines bestimmten oder mehreren verschiedenen Lebensmitteln entsteht, ist oft ein mühsamer Weg. Am besten dokumentierst du in einem Tagebuch, was du wann isst und wie der Zustand deiner Haut davor und danach ist. Nach mehreren Wochen merkst du dann in der Regel, was deine Haut zum Sprießen bringt. Ist dem nicht so, rate ich dir zu einer Mikrobiomanalyse beim Arzt. Die gibt Auskunft darüber, ob in deinem Darm alles in Ordnung ist.
Behandlung mit Medikamenten
Hast du eine ausgeprägte Form der Spätakne, müssen härtere Mittel her. Da diese meist verschreibungspflichtig sind, musst du zuerst einen Arzt aufsuchen. Die Mittel sind meist aggressiv und sollten deshalb nur nach genauer Empfehlung angewandt werden. Meistens verschreibt der Arzt spezielle Salben, die über einen längeren Zeitraum aufgetragen werden sollten. Hier ist Geduld gefragt, denn eine Besserung kann mehrere Wochen dauern. Typische Inhaltsstoffe sind Benzoylperoxid, Retinoide (Vitamin-A-Präparate) oder Antibiotika. Sie wirken entzündungshemmend und antibakteriell. Außerdem reduzieren sie die Verstopfung der Talgdrüsenausführungsgänge. Ein großer Nachteil dieser Präparate ist, dass sie die Haut extrem austrocknen. Viel Feuchtigkeit ist deshalb ein Muss. Und falls selbst diese Geschütze nichts bringen, gibt es zum Beispiel noch Hormonpräparate in Tablettenform, die einen anti-männlichen Hormoneffekt haben, oder Isotretinoin und Antibiotika. Auch hier sagt dir ein Arzt, was das Richtige für dich ist.

Narben sind oft eine Folge von Spätakne


Gegen Narben kann ich Produkte mit Fruchtsäure empfehlen. Das Prinzip: Die natürlichen Säuren, zum Beispiel Zitronen- und Apfelsäure, dringen in die Haut ein und stimulieren den Heilungsprozess. Außerdem werden Verhornungen abgetragen.

EXPERTEN-TIPP


Um die Pigmentstörungen der Narben nicht zu fördern, solltest du besonders bei einem langen Aufenthalt in der Sonne ein UV-Schutz (mindestens SPF 30) aufgetragen.


Um sicher zu gehen, dass es sich bei dir um eine Spätakne handelt, suchst du am besten einen Dermatologen auf. Dieser kann die Ausprägung deiner Akne feststellen und die passende Behandlung empfehlen.

Christina Valtl Christina Valtl

UNSERE PRODUKTEMPFEHLUNG



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